1958

Entstehung der Musikkapelle

Aller Anfang war der Kameradschaftsbund, Ortsgruppe Freistadt.

Bei der Vorstandsitzung des Kameradschaftsbundes am 24. April 1958 im Gasthof Pramhofer, vormals Aigner (heutige Cafe-Pension Hubertus, Friesenecker am Höllplatz) wurde unter anderem wegen des Versagens des damaligen Freistädter-Musikvereines Beschwerde geführt.

Es ging damals um das Begräbnis von Herrn Rammer, ein Mitglied des Kameradschaftsbundes Freistadt, bei dem der Freistädter Musikverein nicht mitwirkte, obwohl bei der Gründung des Kameradschaftsbundes am 2. Juni 1957 festgehalten wurde, dass bei einem Begräbnis eines Kameradschaftsbundmitgliedes eine Musikkapelle zu stellen ist. Dies wurde auch mit der Freistädter Musik vereinbart. Wir nehmen an, dass zu wenig Musiker Zeit hatten.

Damit so etwas nicht mehr vorkommen kann, wurde Kamerad Karl Peterseil bei dieser Vorstandssitzung ersucht, aus den Reihen des Kameradschaftsbundes Musiker zu suchen, die in Zukunft für die musikalischen Umrahmungen bei Ausrückungen des Kameradschaftsbundes sorgen.

… gesagt – getan …

Am 14. Mai 1958 setzten sich drei Kameraden zusammen und begannen diesen Ideen-Anstoß zu konkretisieren. Diese 3 Kameraden waren

  • Karl Elias, Seilermeister in Freistadt
  • Karl Tröbinger, Gastwirt am Bahnhof, Mechaniker im Lagerhaus Freistadt
  • Karl Peterseil, Wirtschaftsberater Bauernkammer Freistadt

War es Zufall, dass diese drei Kameraden Karl hießen??? – Wir wissen es nicht.

Ergebnis dieser wichtigen Zusammenkunft war eine Liste eventueller Kameraden-Namen, die für die Musikkapelle zu begeistern wären.

Am 15. Mai 1958 – also einen Tag später – fand bereits eine Zusammenkunft im Gasthof Hirsch, Salzgasse 5 statt. Anwesend waren Karl Peterseil, Karl Tröbinger, Karl Elias und vom Kameradschaftsbund Dr. Lutz, Ing. Soukup und Herr Koller. Es erfolgte eine gedankenmäßige Aufstellung der Musikkapelle des Kameradschaftsbundes Freistadt. Alle waren begeistert, Feuer und Flamme. Wichtig vor allem war die Besetzung und Instrumentierung der Leute. Die Uhrzeit vom Ende dieser Zusammenkunft ist leider nicht bekannt.

Am 10. Juni 1958 fand abermals eine Zusammenkunft im Gasthof Hirsch statt mit bereits willigen Musikern. Karl Elias, Karl Peterseil, Karl Tröbinger, Stefan Böhm, Franz Gutenbrunner, Josef Lengauer, Josef Pirklbauer, Leopold Seyrl und Martin Sprenger. Bei dieser Sitzung wurde auf eine baldige Zusammenkunft aller in Frage kommenden Musikern hingewiesen, damit festgestellt werden kann, welche Musiker noch zu erfassen und wie viele Instrumente noch zu besorgen sind. Große Aufgabe oblag Herrn. Elias und Herrn Peterseil, dies alles zu organisieren. Notenmaterial stellte Herr Franz Burgermeister (Sattlermeister, Komponist), selbst ein exzellenter Musiker, zur Verfügung.

ERSTE MUSIKPROBE am 12. Juni 1958 im Jägerstüberl Gasthof HIRSCH

  • Karl Tröbinger, 1. Flügelhorn
  • Josef Lengauer, 2. Flügelhorn
  • Johann Wöß, Flöte
  • Franz Guttenbrunner, 1. Klarinette
  • Stefan Böhm, 1. Bassflügelhorn
  • Franz Janko, 2. Bassflügelhorn
  • Karl Elias, Gr. Trommel
  • Karl Peterseil, 1. Es-Trompete
  • Alois Etzelsdorfer, 2. Es-Trompete
  • Leopold Seyrl, Posaune
  • Hans Aichinger, Posaune
  • Stefan Klambauer, Bass
  • Leopold Neumüller, Bass
  • Martin Sprenger, Tschinelle

Also 14 Musikanten.

Der erste gespielte Marsch war das Stück „Alpenjäger“.

Es war an einem Donnerstag, Bürgertag – eine Art Stammtischrunde und das Gasthaus war gut besucht. Alle anwesenden im Lokal waren von den Klängen und der Idee einer zweiten Musikkapelle in Freistadt begeistert und spendeten viel Applaus und so manche Getränke. Beflügelt von diesem Ereignis war eines klar…

Die Musikkapelle des Kameradschaftsbundes Freistadt ist geboren!

Am Samstag den 14. Juni 1958 gingen Ing. Robert Soukup (Vorstand des Kameradschaftsbundes) und Karl Peterseil zu den Freistädter Geschäftsleuten mit der Bitte, um finanzieller Unterstützung für Instrumentierung und allgemeiner Einrichtungen der Musikkapelle. Spendenerlös stolze 17.600 Schilling.

Der Anfang war gemacht. Weitere Musiker meldeten sich: Josef Affenzeller, Franz Janko, Sepp Pirklbauer, Markus Fitzinger, Johann Sicher und geprobt wird jeden Donnerstag im Gasthof Hirsch.

Die offizielle Gründungsversammlung wurde durch den Obmann des Kameradschaftsbundes Freistadt Herrn Dr. Lutz für den 19. Juli 1958 einberufen.

Aus dem Protokoll dieser Gründungssitzung ist zu entnehmen: Eröffnung und Begrüßung durch Obmann des Kameradschaftsbundes Freistadt Dr. Lutz und Bekanntgabe, dass ab heutigem Datum der Kameradschaftsbund Freistadt eine eigene Musikkapelle hat. Die Musikkapelle wurde behördlich gemeldet und trägt den Namen „Musikkapelle des Kameradschaftsbundes Freistadt“ und war in dieser Form die einzige Kameradschaftsbund-Musikkapelle in Oberösterreich.

  • Obmann der Musik – Ing. Robert Soukup
  • Musikleiter – Stefan Böhm
  • Organisation – Karl Peterseil
  • Flügelhorn 1 – Karl Tröbinger
  • Flügelhorn 2 – Josef Lengauer
  • Es-Klarinette – Franz Guttenbrunner
  • B-Klarinette – Markus Fitzinger
  • Flöte – Johann Wöß
  • Bassflügelhorn 1  – Stefan Böhm ,Franz Janko
  • Bassflügelhorn 2 – Johann Sicher, Sepp Pirklbauer
  • Es–Trompete 1 – Karl Peterseil
  • Es–Trompete 2 – Alois Etzelsdorfer
  • Posaune – Johann Aichinger
  • Bass F – Leopold Neumüller
  • Bass B – Stefan Klambauer
  • Schlagzeug – Karl Elias, Martin Sprenger, Leopold Seyrl

Durch fleißiges Proben an jedem Donnerstag ging es rasch aufwärts und der Klangkörper nahm zu – an Kräften, Weisheit, Qualität und Stärke.

Die Bekleidung war sehr bescheiden; Steirer–Anzug und einheitlicher Hut.

Die erste Festausrückung erfolgte am Sonntag den 20. Juli 1958 nach Pregarten anlässlich der Einweihung des Kriegerdenkmals durch den Kameradschaftsbundverband.

Bildmitte, der kleine Bursche ist Franz Peterseil, damals 9 Jahre als „Trommelhund“